Freitag, 8. August 2014

Manie Auslöser

Manien in der bipoaren Störung entwickeln sich oft nicht von allein, sondern können eine Vielzahl von Auslösern haben. Oft werden mögliche Manieauslöser sogar bewußt oder unbewußt eingesetzt wenn eine Art Suchtverlangen nach der nächsten manischen Phase vorhanden ist. Einige der genannten Auslöser können auch depressive Phasen auslösen.

Emotionale Auslöser:

Sich frisch Verlieben
Wechseljahre
Schwangerschaft
Starke emotionale Belastungen egal aus welchem Grund
Trauer
Trennungen

Äussere Auslöser:

Vermehrt Licht im Frühling oder im Urlaub
Reisen gegen die Zeitzonen
Zu wenig Schlaf
Hirnverletzungen
Arbeitsplatzwechsel
Umzug
Lichtsmog beim Schlaf
Starke Gewichtsveränderungen

Drogen:

Grundsätzlich können alle Drogen sehr schnell Phasen auslösen
auch Alkohol, Koffein und Nikotin


Medikamente:

Ritalin
Beta Blocker
Manche Antibiotika
Omega 3 Fettsäuren
Antidepressiva (z.B. Venlafaxin)

Pflanzliche Präparate:

Hashimoto
Rosenwurz
Ginko
Ginseng
Johanniskraut

Mittwoch, 6. August 2014

Vielfalt der bipolaren Erkrankung

Die bisher geschriebenen Posts zum Entstehen der bipolaren Erkrankung durch eine extreme Anpassung an klimatische Bedingungen beim Neandertaler und späterem Genfluss zum modernen Menschen erklären die Vielfalt der bipolaren Erkrankung nur in geringen Teilen.



Erklärbar sind:

Steuerung von 2 getrennt funktionierenden Verhaltensmustern
Lichtänderungen als Phasenauslöser für beide Phasen
Veränderung von Stoffwechselleistungen in den Phasen
Deutliche unterschiedliche Antriebsänderungen in den beiden Phasen
Typische Reihenfolge von fast immer sich abwechselnden Phasen
Keine willentliche Kontrolle über die Steuerung des Antriebes in beiden Phasen möglich
Deutlicher Zusammenhang zwischen bipolar und Zuckerkrankheit, möglicherweise auch Demenz
(Zuckerkrankheit als Überbleibsel nicht mehr passender Stoffwechseländerungen für einen Winterschlaf und Demenz als Folgeerkrankung (Gehirnuntersuchungen an Winterschlaf haltenden Säugern zeigen fast identische Änderungen (auch Plaques) wie bei Demenzerkrankten, nur dass diese Säuger den Vorgang wieder rückgängig machen können).

Ungeklärt sind die Bereiche:

Psychose
Starke Emotionen als Phasenauslöser
Abgrenzung von unipolarer und bipolarer Depression
Eigendynamik wechselnder Phasen im späteren Verlauf
Gemischte Phasen mit manischen und depressiven Anteilen
Geschlechterverhältnis von 2 : 1 bei der bipolaren Form mit Psychose
Geschlechterverhältnis von 2 : 1 bei der unipolaren Depression
Selbstmord


Ab jetzt wird es noch spekulativer:
Sehr viele weitere das Verhalten beeinflussende Gene lagen beim modernen Menschen bereits vor.

Beim modernen Menschen wird ein ausgeprägteres komplexeres Verhalten in Gruppen angenommen. Dafür ist auch stärkeres emotionales Empfinden notwendig. In Kombination mit den neu erworbenen Genen entwickelte sich dann daraus ein Auslösemechanismus für starke Emotionen als Phasenauslöser.
Möglicherweise war helles Licht beim Neandertaler schon mit positiv verstärkenden Emotionen besetzt, weniger Licht hatte zunächst nur eine dämpfende mit weniger gefühlten Emotionen versehene Wirkung.
Irgendwann reichte dann auch die alleinige starke Emotion, bedingt durch ein äusseres Ereignis oder emotionaler Wechselwirkung mit anderen Menschen als Phasenauslöser.

Das bunte Verhaltensspektrum in hypomanen Phasen könnte man als eine nicht geordnete Reihenfolge von Übersprungshandlungen für einen extrem hohen Antrieb sehen, der Maniker läuft einfach los und ist dann irgendwann weit weg an einem unbekannten Ort.
Die Unterschiede des jeweiligen Verhaltens werden stark von der vor handenen Psyche, der Lebensgeschichte, Verdrängtem usw. beeinflußt. Aber allem gemeinsam ist das durch den extrem hohen Antrieb verursachte Überschreiten von Grenzen aus der Sicht der Umgebung.
Der gerade in der Hypomanie Handelnde kann diese Verhaltensänderungen oft gar nicht wahrnehmen, weil er in einem mit dem ersten Verliebtsein vergleichbaren glücklich machenden Hormonausstoß lebt. Eine Reflektion des Geschehens oder eine Diskussion darüber ist aus seiner Sicht nicht nötig weil er von der einen Aktivität zur Nächsten taumelt, dass überhaupt nicht bemerkt und nicht steuern kann oder will. Er leidet an dem Genrelikt des übergroßen Antriebes aus der Eiszeit und allein das Vorhandensein dieses hohen Antriebes mit all seinen Ausprägungen macht ihn glücklich und für sein menschliches Umfeld zu einer Katastrophe.
Die Eigendynamik im späteren Krankheitsverlauf ist dann ein tatsächlich krankhaftes aus dem Ruder Laufen der rythmischen Struktur des Bipolaren, gleiches gilt auch für das Auftreten gemischter Phasen.
 

Samstag, 2. August 2014

Ursprung der bipolaren Erkrankung

Wie in den vorherigen Posts erläutert, kam es wahrscheinlich mehrfach zu  Genaustausch zwischen Neandertalern und dem sich gerade entwicklenden modernen Menschen.

Wenn nun eine Genstruktur für 2 genetisch gesteuerte Regelkreise (Jagd/Manie) und (Winterschlaf/Depression) übernommen wurde, warum konnte sich diese in der weitere Evolution
des modernen Menschen halten ?

Benerkenswert ist weiterhin, dass es nur Nachkommen mit diesem gemischten Genpool gibt, die von weiblichen modernen Mensch abstammen, das Neandertal Mitochondrium (wichtig für Energiegewinnung und auch Winterschlaf) ist beim modernen Menschen nicht vorhanden !

Aus evolutionsbiologischer Sicht konnten sich nur Genstrukturen halten, die einen Selektionsvorteil
bieten.

Für manisches Verhalten ist dieser Vorteil vorhanden, möglicherweise (ich bin mir da eigentlich sicher) führten manische Verhaltensweisen und Strukturen überhaupt erst zu dem heutigen komplexen Verhalten und seinen Sozialstrukturen, der Entwicklung von Wissenschaften beim modernen Menschen.

Immer wieder auftauchende manische Verhaltensstrukturen ermöglichten innovative Schübe, das Entstehen von anderen Religionsstrukturen, von Neugier, Lust am Denken, vielleicht auch zu neuen Kriterien für die Führung einer Gruppe, nicht mehr der am besten Jagende ist Leader, sondern die Führungsmannschaft einer sich etablierenden reliogiösen Struktur mit manischen Visionen.

Ohne bipolare Gene wären möglicherweise die Pyramiden nie gebaut worden.

Die Träger dieser Erbinformationen hatten dann immer wieder einen hohen Rang in der Gruppe
und konnten sich (trotz der Winterschlafgene) immer wieder fortpflanzen.

Die Selektionsvorteile müssen so groß sein, dass sich trotz diverser Nachteile immer wieder diese Gene durchsetzen konnten.
Ein weiterer Selektionsvorteil könnte das Sexualverhalten in manischen Phasen sein, manische Menschen wirken gesünder, aktiver, sie sind dann sexuell attraktiver und weiterhin ist der Sexualtrieb in manischen Phasen deutlich erhöht.

Aber auch die anderen in Manien auftretenden Verhaltensänderungen müssen Vorteile gebracht haben.

Eine alleinige Vererbung des nur manischen Anteils fand nicht statt, hier muss es gekoppelte verbundene Gen- und Steuerstrukturen geben, die das nicht erlauben. Auf den mit übernommen Regelkreis des Winterschlafes fand ein das Verhalten ändernder Selektionsdruck statt, Überbleibsel wären dann Depression, Lichtsteuerung von Depression, starke Gewichtsänderungen und möglicherweise auch Diabetes III und die Demenz. Trotz dieser unvollständigen Auflistung nur negativer Merkmale muss der manische Anteil so wichtig gewesen sein, dass die Genstruktur erhalten blieb.
Weiterhin blieb die jeweilige Grundstruktur der beiden Regelkreise erhalten, noch immer lösen Änderungen der Lichtverhältnisse Phasen aus und der Krankheit liegt ein rythmisches in Phasen auftretendes Verhalten zu Grunde.

Die nächste Frage wäre dann:
Warum sind eientlich nicht alle Menschen bipolar, wenn bipolare Genstrukturen  Selektionvorteile haben ?

Hier setzt dann eine Selektion über die Gruppe ein, ein Verband aus Menschen in denen zuviele
bipolare Verhaltensweisen auftauchen, hat als Gruppe mit dem hohen bipolaren Genanteil  selektive Nachteile.
Für das sichere Funktionieren der sich immer weiter verfeinernden sozialen Strukturen waren andere Eigenschaften und Verhaltensweisen wichtiger, so dass bei zuviel bipolaren Genen in der Gruppe
der Verband insgesamt eine geringere Überlebenschance hatte.
Weiterhin ist ja Bipolarität auch mit Depression, Suizid usw. gekoppelt, zu viele Menschen mit diesen Verhaltensweisen kann sich eine Gruppe ebenfalls nicht leisten und eine Gruppe mit zu vielen bipoaren Genen hat wahrscheinlich auch weniger Nachkommen.

Die beste Mischung auf lange Zeit war dann ein Genpool in dem der bipolare Komplex zwar in bestimmten Anteilen immer vorhanden war, aber nie zu groß wurde, bis sich auch hier Regelstrukturen entwickelten, die dieses Verhältnis sicher stellten.