Freitag, 25. Januar 2013

Medikamente absetzen

allein ist total gefährlich.

Egal ob es eine Phasenprofilaktikum oder ein Antidepressivum ist. So eine Entscheidung muss immer mit dem begleitenden Arzt getroffen werden.

Aus meinen Erfahrungen gilt:

Jedes Medikament so langsam wie möglich absetzen, Antidepressiva machen zwar nicht süchtig im herkömmlichen Sinn, greifen aber in so viele Regelbereiche biochemisch ein, dass eine schnelle Reduktion zu vielen ausgeprägten Befindlichkeitsstörungen führen kann.

Aber auch hier gilt: Menschen reagieren auf Medikamente sehr unterschiedlich !

Also jemand kann ein Antidepressivum in Höchstdosis nehmen und nach und während des Absetzens
passiert psychisch nichts, aber zuvor verschwundene Beschwerden mit der Wirbelsäule tauchen wieder auf.

Ein zu schnelles Absetzen kann zum Wiederausbruch der Depression, zu Gangstörungen, starken Panikattacken, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen usw. führen.

Bei den Phasenprofilaktika erhöht sich beim Absetzen deutlich ! die statistische Wahrscheinlichkeit, dass früher eine depressive oder manische Phase eintritt.

Hier sollte jeder Betroffene wie in vielen Bereichen zum eigenen Experten werden, denn:

zusätzlich verschriebene Medikamente können den Serumspiegel verändern

eine Verkleinerung des Magens führt ebenfalls zu Serumsänderungen

Achtung bei starker Gewichtsänderung

Asperin, Gichtmittel, Blutdrucksenker können auch zu Nebenwirkungen führen

Lithium hat nur ein sehr kleines Therapiefenster

bei Valproat setzt ab einer bestimmten Konzentration eine Wirkung ein usw.

Valproat ist übrigens entdeckt worden, als es als Lösungsmittel für zu testende Antiepileptika eingesetzt wurde und zur Überraschung der Chemiker alle Stoffe wirkten, also dass eigentliche Lösungsmittel ein Wirkstoff war. Erst Jahre später wird es auch für Bipolare eingesetzt.

Leider ist auch oft dem behandelnden Arzt die Fülle an Wechselwirkungen nicht bewußt, gerade dass
schnelle Absetzen von Antidepressiva führt dann letztendlich zu einem vermeidbaren Aufenthalt in der Psychatrie. Deshalb immer selbst auf jede Änderung von jedem Medikament achten, dass kann auch rein pflanzliche Produkte betreffen.
Das Ausschleichen sollte auch immer in kleineren Schritten erfolgen als die Aufdosierung.


Donnerstag, 24. Januar 2013

Bipolare Musiker: Jacko Pastorius

Für mich kommt Jacko Pastorius nicht ohne Grund in diesem Blog an erster Stelle, ich spiele selber ab und an einen bundlosen Bass, er ist mein Lieblingsbassist und er hat viele musikalische Entwicklungen sehr beeinflusst und...er war bipolar.

Der Link zu Wiki, für allgemeine Info´s: http://de.wikipedia.org/wiki/Jaco_Pastorius#Drogen.2C_Depressionen_und_Tod

Er hat den Bass von der Rolle als reines Begleitinstrument befreit.

Ein bundloser Bass hat je nach Spielweise ganz andere Klänge und kann auch sehr warm tragend klingen.

Er hat viel mit Obertönen experimentiert und komponiert.

Wer an seiner Musik Interesse hat, hier ein paar Links:

ein sehr schönes Livestück mit Joni Mitchel !

http://www.youtube.com/watch?v=JnpyCEUESEw

ein Standart von ihm " The Chicken"...finde er hat einen leicht manischen Gesichtsausdruck...

http://www.youtube.com/watch?v=lwhkPSEXs1Q

mit Weatherreport:

http://www.youtube.com/watch?v=pqashW66D7o



In Deutschland hat übrigens der gefragte Bassist Jürgen Attig noch Kontakt zu der Witwe von Jacko Pastorius.
Er hat vor kurzem ein Album veröffentlicht, bei dem Jacko´s Bassspiel weiter geführt und weiter entwickelt wird.

http://www.youtube.com/watch?v=uzk58P9P8oQ


http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=c9NzQWHVxD8





Dienstag, 8. Januar 2013

Bipolar in unserer Gesellschaft

Das Vorhandensein, der Einfluss, die volkswirtschaftlichen Kosten, die sozialen Folgen und der gewaltige Einfluss auf unsere kulturelle Entwicklung des Handelns bipolarer Menschen wird immer noch gewaltig unterschätzt.

Bipolare Menschen nehmen nicht selten führende Positionen in allen ! Bereichen ein, werden dort geduldet, bewundert...fallen aber oft tief wenn eine lang anhaltende leicht manische Lebensphase zu Ende geht.

Fast jeder nicht sozial erfolgreiche bipolare Mensch wird stigmatisiert, gerät in einen sozialen und finanziellen Abstieg.

Das Umfeld mit Familie, Beruf und Freunden wird oft nachhaltigst zerstört, da die oft extrem von der Norm abweichenden Verhaltensweisen für andere weder nachvollziehbar noch zu ertragen sind.

Ich bin selbst bipolar und möchte mit diesem Blog eine andere Umgangsform, mehr Diskussion, weniger Stigmatisierung erreichen, aber auch Mut machen für Betroffene und Angehörige.

Mit diesem Blog meine Krankheit öffentlich zu machen ist mir nicht leicht gefallen, ich bin selbstständig und in meinem Verhalten und meiner Arbeitsweise für meine Kunden nicht immer nachvollziehbar, zugesagte Aufträge dauern z.B. länger weil ich aufgrund von Konzentrationsstörungen einfach deutlich länger brauche. Ich werde durch dieses Outen sicherlich Kunden verlieren oder gar nicht erst bekommen, aber vielleicht auch mehr Verständnis bei meinen verbleibenden Kunden erhalten.

Au der rechts stehende Seite "bipolare Menschen" aktualisiere ich fortlaufend eine Liste "sogenannter berühmter" bipolarer Menschen, ich mache diese Auflistung nicht um diese Menschen ebenfalls zu stigmatisieren, sondern um auf zuzeigen  wie hoch der Anteil bipoaler Menschen in unserer sich stetig weiter entwickelnden Kultur ist.